Die SPD im Kreis Gütersloh sorgt sich um das Gesundheitsamt und erwartet vom Landrat die Vorstellung eines Plans für die Zukunft des Amtes. In den vergangenen Wochen der Corona-Pandemie war der Kreis Gütersloh immer wieder wegen der schleppenden Berücksichtigung von Infiziertenzahlen in den Kreisstatistiken aufgefallen. Zudem blieben über einen zu langen Zeitraum Menschen ungetestet, die auf einem großen Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück gearbeitet hatten. Die SPD hat nun erfahren, dass in den letzten Tagen zwei Mediziner*innen des Kreisgesundheitsamtes von sich aus gekündigt hätten. Dabei handele es sich nicht um Beschäftigte, die aus Altersgründen oder aus Gründen der Berufsunfähigkeit aus dem Dienst ausscheiden.
SPD-Kreisvorsitzender Thorsten Klute dazu: „Im Kreis Gütersloh wohnen im Umfeld der Fleischindustrie viele Menschen in fragwürdigen Unterbringungsverhältnissen. Die Corona-Pandemie hat hier und anderswo gezeigt, wie schnell solche Unterbringungssituationen die öffentliche Sicherheit beeinträchtigen können, weil der den Menschen zur Verfügung gestellte Wohnraum hygienischen Anforderungen nicht entspricht. Dem Gesundheitsamt kommt hier eine immens wichtige Aufgabe zu. Zudem braucht der Kreis dringend Konzepte für würdigeres Wohnen.“
Liane Fülling, Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, verlangt vom Landrat einen Plan, wie das Gesundheitsamt im Kreis Gütersloh den veränderten Anforderungen gerecht werden kann. „Ein Gesundheitsamt muss unabhängig von politischen Einflüssen seiner Arbeit nachkommen können. Wir erwarten Aufklärung darüber, warum so viele Menschen, die auf dem Schlachthof tätig waren, über einen so langen Zeitraum nicht auf das Virus getestet werden konnten. Die Begründung, sie seien unter anderem wegen Krankheit nicht erreichbar gewesen, kann doch nicht wirklich ernst gemeint sein. Zudem möchten wir wissen, ob der Kreis Gütersloh auch seine eigenen Beschäftigten, die auf dem Gelände des Schlachthofs mit Prüfungen beschäftigt waren und sind, frühzeitig getestet hat.“