Stalag soll Bildungsort werden

Schon lange engagiert sich die SPD Schloß Holte-Stukenbrock für die Gedenkstätte Stalag 326 in Stukenbrock-Senne als Ort der Erinnerung. Derzeit setzten sich die Genossen intensiv mit der Zukunft der Dokumentationsstätte auseinander. »Wie soll die Neukonzeption ausgestaltet werden und wie geht es weiter«? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer Info-Veranstaltung, zu der jüngst Mitglieder des Ortsvereins im Arrestgebäude des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers zusammen gekommen waren. Historiker und Geschäftsführer Oliver Nickel berichtete über den Stand der Neukonzeption. Die Planung sieht vor, dass die Ausstellung am jetzigen Standort abgetrennt von der Polizeischule um ein Besucherzentrum erweitert werden soll. Unabdingbar sei es, die drei vorhandenen Original-Gebäude; das Arresthaus, in dem sich die Ausstellung befindet, die Entlausung und die Baracke des Sozialwerkes mit einzubeziehen. Ein entsprechendes Konzept werde von Architekten der technischen Hochschule OWL vorgestellt. Den Plänen soll eine Machbarkeitsstudie folgen. Die Mitglieder wurden des Weiteren darüber informiert, dass der Förderverein ein Positionspapier erarbeiten wird, um inhaltliche Schwerpunkte darzulegen. Oliver Nickel strebt an, dass die Gedenkstätte zu einem Bildungsort weiter entwickelt wird, wo Vorträge und Tagungen stattfinden können. Die Trägerschaft sei bislang noch nicht geklärt. Mit Blick auf eine mögliche Neuausrichtung sei es wichtig, den Förderverein als bisherigen Träger mit einzubeziehen. In die pädagogische Arbeit, die Betreuung von Angehörigen sollten die Ehrenamtlichen ebenfalls eingebunden werden. Kontaktpflege und Schicksalsklärung gehörten zu deren zentralen Aufgaben. Die Zusammenarbeit mit Schulen und anderen Kooperationspartnern gelte es fortzusetzen. Über die Jahre hätten sich für die Mitglieder unverzichtbare Erfahrungswerte gebildet erstellt. Oliver Nickel erläuterte, dass im Fundus der Gedenkstätte ein umfassender Objektbestand mit Fotos und mehr als 500 000 Dokumenten archiviert werde. Die SPD, so der Tenor der Veranstaltung, möchte sicherstellen, dass die Arbeit des Fördervereins auch weiterhin finanziell unterstützt wird, damit dieser dem Auftrag in der historischen Bildungsarbeit gerecht werden kann. Dies sei zwingend erforderlich, damit das Engagement der haupt- und ehrenamtliche Kräfte, die umfassenden Aufgabenfelder auch in Zukunft aufrecht erhalten und die Aktivitäten personell getragen werden können.